Die Stadt Zug hat in den letzten Jahrzehnten eine unglaubliche Entwicklung hingelegt. Zur sprichwörtlichen Gans, die goldene Eier legt und wesentlich zum Schweizer Wohlstand beiträgt.
Das soll auch so bleiben, denn Kleinstädte sind der Motor von morgen. Agil, neugierig und pragmatisch werden sie die Zukunft gestalten, während die ideologisch verblendeten Grossstädte mit sich selber beschäftigt sind. Das hat auch die renommierte «Financial Times» erkannt und Zug in ihrem jüngsten Städtereport auf Platz 1 der führenden Mikrostädte gesetzt. Zug hat perfekte Voraussetzungen, um auch weiterhin diese Spitzenposition einzunehmen. Nur müssen die Zugerinnen und Zuger noch mehr goldene Eier ins eigene Nest statt in fremde Nester legen. Investitionen in zukunftsrelevante Projekte sind der Schlüssel dazu.
Solche Projekte entstehen immer dann, wenn Menschen zusammen Ideen ausprobieren, um vorwärts zu kommen. In drei Bereiche muss die Stadt Zug investieren: Erstens in unser Wohlbefinden: Je sinnstiftender wir unsere Zeit nutzen, desto wohler fühlen wir uns. Dazu könnte der Ansatz einer «Zero-Pendler-Stadt» wegweisend sein. Mit Hilfe von Smart-Living-Technologien und neuen Wohn- und Arbeitsformen würde aus einem reinen Busbahnhof an der Aa ein neues Quartier und aus einem nackten Stadttunnel eine pulsierende Altstadt werden.
Zweitens in unser Vereinswesen. Vereine sind der Kitt unserer Stadt, haben aber zunehmend Mühe, ihre aktiven Reihen zu füllen. Förderung von Mentoringprogrammen für Jugendliche in Zusammenarbeit mit Firmen oder Arbeitszertifikate für Arbeitslose könnten Abhilfe schaffen. Selbstverständlich beeinflussen sich der erste und zweite Bereich gegenseitig: Je mehr Zeit zum Leben anstatt Pendeln bleibt, desto eher kann ins Vereinsleben investiert werden. Und je vernetzter die Vereine untereinander sind, desto effizienter können Infrastrukturen genutzt werden.
Drittens in die Idee, die Stadt Zug als führenden Inkubator von produzierenden Jungunternehmen und KMU aufzubauen. Das Label «Zuger Spin Off» könnte zu einem glaubwürdigen Qualitätssiegel für erprobte Innovationen werden. Ein Konsortium von Stadt und lokalen Gross- und Mittelstandsfirmen könnte eine sogenannte Sandbox kreieren, in welcher sich vielversprechende Ideen unter optimalen Rahmenbedingungen entwickeln können.
In der nächsten Generation werden nicht mehr Zürich, Genf oder Basel den Ton angeben, sondern die führenden Kleinstädte. Soll Zug dabei sein?
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