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  • AutorenbildElisabeth Glas

Wie viele T-Shirts braucht der Mensch?

Aktualisiert: 29. März 2023

Kommentar zur Konzernverantwortungsinitiative

Zur stark emotional diskutierten KonzernVerantwortungsInitiative (KVI) möchte ich gerne folgende Frage in den Raum stellen: Wie viele T-Shirts braucht der Mensch? Kürzlich las ich, dass eine der erfolgreichsten Fashion-Bloggerinnen der Schweiz stolz darauf hinwies, dass sie in den letzten Jahren nie zweimal das gleiche Outfit getragen hat. Da braucht man ziemlich viele T-Shirts respektive Oberteile!


Ich bin sicher, Sie ahnen worauf ich hinauswill. Die Fast Fashion Industrie als eine der umweltschädlichsten und menschenrechtsmissachtendsten Industrien überhaupt. Trotzdem, in der KVI kommt sie nicht vor. Von den neun Beispielen auf der Webseite der Initiative, sind sechs zu Glencore, nicht einmal die grossen Konsumgüterfirmen der Schweiz schaffen es auf die Liste. Meine Vermutung: Sie sind zu nahe am Konsumenten, denn welcher Konsument möchte bei jedem Stückli Schokolade oder Schluck Kaffee überlegen müssen, ob da wohl ein armes Kind in Afrika mitpflücken musste...


Ginge es der KVI tatsächlich um nachhaltigere und gerechtere Produkte, hätten sie ebenso Gesetze vorschlagen können, welche es für Fast Fashion Giganten wie Zara und H&M unattraktiv machen würden, weiterhin in der Schweiz präsent zu sein. Wenn schon Gutmensch, dann richtig Gutmensch!


Somit bleibt die KVI ein Gesetz für das gute Gewissen. Oranges Fähnchen auf dem Balkon aufhängen und fröhlich weiterkonsumieren.


Dieses Ausmass an Ignoranz macht mir Sorgen, denn eine Demokratie lebt vom verantwortungsbewussten Citoyen. Ich schlage deshalb die KVI II vor: Die KonsumentenVerantwortungsInitiative. Denn nichts ist furchterregender für Konzerne als informierte und verantwortungsbewusste Konsumenten.


Ich bin gespannt, wie viele Fähnchen dann auf den Balkonen hängen werden, wenn es um Eigen- und nicht mehr um Fremdverantwortung geht.

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